Schützentradition in Bayern

Traditionsschießen, Böllerschießen und der Trachtenzug zum Oktoberfest – so erhält der BSSB die Schützentradition in Bayern. 

Trachten- und Schützenzug

Schützen sind ein fester Bestandteil

Am ersten Wiesnsonntag ist es so weit: Der Oktoberfest Trachten- und Schützenzug setzt einen ersten Glanzpunkt des weltberühmten Münchner Oktoberfestes. Der Oktoberfest-Trachten- und Schützenzug gilt als die größte Schau gelebter Tradition. Mit rund 8000 Teilnehmern übertrifft er sogar die New Yorker Steuben-Parade. Natürlich sind auch die Schützen bei dieser Traditionsveranstaltung mit dabei. In einem eigenen Schützenblock mit über 1500 Teilnehmern, zeigen die Schützinnen und Schützen, dass sie ein fester Bestandteil des bayerischen Brauchtums sind.

Angeführt wird der Schützenblock vom Landesschützenmeisteramt mit den Landesschützenkönigen, gefolgt von den Bezirksschützenmeisterämtern der acht Schützenbezirke, die jedes Jahr von einer Vereinsabordnung pro Schützenbezirk begleitet werden und damit die Vielfalt des bayerischen Schützenwesens zeigen. Ergänzt wird die Schützenabteilung von zahllosen Schützenkönigen mit ihren wertvollen Schützenketten und dem Münchner Fahnenblock.

Teilnahmebedingungen

Von Anfang an dabei!

Entstanden ist der am ersten Wiesnsonntag veranstaltete Zug aus dem traditionellen Schützenausmarsch, der bereits im Mittelalter belegt ist und der hochoffiziell das Freischießen zur Hochzeitsfeier für die Hochzeit von Prinzregent Ludwig von Bayern, dem späteren König Ludwig I., und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen eröffnete.

Königlicher Festzug

1835 organisierte die Stadt München aus Anlass der Silberhochzeit von König Ludwig I und Therese von Bayern und dem 25-jährigen Bestehen des Oktoberfestes einen prächtigen Festzug, der als „Bestandsaufnahme der lebendigen bayerischen Volkskultur“ verstanden wurde. Dieser wurde fortan am mittleren Wiesnsonntag durchgeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden beide Züge vereinigt, und seit 1951 ist der Oktoberfest-Trachten- und Schützenzug eine der wichtigsten Veranstaltungen im Jahreslauf in der Landeshauptstadt.

Böllerschießen

Das Böllern selbst hat eine traditionsreiche und teilweise auch durch alte Chroniken belegte Geschichte, die bis in das ausgehende 15. Jahrhundert zurückreicht. Im Bayerischen Sportschützenbund sind aktuell 720 Böllergruppen mit 9.850 Böllerschützinnen und Böllerschützen beheimatet, die diese schöne Tradition betreiben.

Mehr zum Böllerschießen

 

Traditionsschießen

Die Gründung des Deutschen Schützenbundes im Jahr 1861 in Gotha trug entscheidend dazu bei, den Schießsport zu vereinheitlichen.

Es wurden erstmals Grundregeln geschaffen, welche Waffen, Kaliber und Scheiben auf welche Distanzen zur Verwendung kommen sollten.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hauptsächlich mit Perkussionsgewehren geschossen, deren Beladung mit Pulver und Blei nicht nur langwierig, sondern vor allem für die „einfache“ Bevölkerung unerschwinglich war. So blieb das sportliche Schießen im wesentlichen der städtischen Oberschicht und dem Adel vorbehalten.
Erst die Erfindung des Zimmerstutzens ermöglichte es einer breiteren Bevölkerungsschicht, den Schießsport auszuüben.

Heute kommen bei den Traditionsschützen im BSSB noch folgende Waffen zum Einsatz:

  • Feuerstutzen
  • Zimmerstutzen
  • Wehrmanngewehr
  • Alte Scheibenpistole

Ganz ohne Regeln geht es aber auch bei den traditionsreichsten Schützen nicht. Als Anhaltspunkt dienen die Traditionsrichtlinien des Bayerischen Sportschützenbundes.

Traditionsrichtlinien

 

Schützenmuseen in Bayern

Haus zur Schützenkultur in Illerbeuren

Von der Stadtverteidigung bis Olympia 1972: Schützengesellschaften sind ein Kulturphänomen, das Süddeutschland über 500 Jahre hinweg geprägt hat. Straßennamen, historische Schützenhäuser oder ländliche Schützenvereine sind Überbleibsel einer reichen Geschichte, die 2015 sogar in die deutsche Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO eingetragen wurde.

Diese Geschichte soll im Haus zur Schützenkultur auf 700m² und über drei Etagen hinweg bilderstark und multimedial erzählt werden. Von den großen Schützenfesten der frühen Neuzeit über die Bundesschießen des 19. Jahrhunderts bis hin zu den Olympischen Spielen 1972 in München spannt die Ausstellung einen weiten Bogen, widmet sich Waffentechnik und Handwerk ebenso wie Fragen nach Waffenmissbrauch und staatlicher Kontrolle.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Museums (Link)

Deutsches Schützenmuseum in Callenberg

Im Deutschen Schützenmuseum auf Schloss Callenberg bei Coburg wird die Kulturgeschichte mithilfe Mixed Media Präsentationen und moderner Technologie – wie beispielsweise der Schießstandsimulator im 2. Obergeschoss des Museums, präsentiert.

Das Museum zeigt zudem faszinierende Antiquitäten aus der Geschichte des Schützenwesens. Zu den kostbarsten Exponaten gehören “Roter Mann” aus Kronach (1720) (eine der berühmtesten Schützenscheiben), die Pistolen von Pierre de Coubertin (Begründer der modernen Olympischen Spiele), eine Sammlung von Original-Fackeln der Olympischen Spiele (Berlin 1936, München 1972) und alle Fackeln der Sommerspiele von Seoul 1988 bis Peking 2008.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website (Link)

mehr zur Schützentradition

Ansprechpartner

Franz-Xaver Wagner

1. Landesböllerreferent

Frühlingsstr. 28, 85111 Ochsenfeld
Adolf Reusch

2. Landesböllerreferent

Langholzstr. 2, 91099 Poxdorf
Andrè Kling

Schießleiter Oktoberfest-Landesschießen

Sebastian Duwe

stellv. Schießleiter Oktoberfest-Landesschießen

Samira Retzer

stellv. Schießleiterin Oktoberfest-Landesschießen