DSB trauert um seinen Protektor S.H. Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha
Der Deutsche Schützenbund trauert um S.H. Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha, den Protektor des Deutschen Schützenbundes. Er verstarb am 3. April 2025 nach langer Krankheit und dennoch völlig überraschend im Alter von 82 Jahren. Die Nachricht hat uns alle erschüttert und tiefe Trauer in uns ausgelöst.
Prinz Andreas wurde am 21. März 1943 auf Schloss Casel in der Niederlausitz in Brandenburg geboren. Er verbrachte einen Teil seiner Kindheit und Jugend in den USA, wohin seine Mutter mit ihrem zweiten Ehemann gezogen war. Zurück in Deutschland ließ er sich 1965 in Coburg nieder, leistete seinen Wehrdienst und absolvierte eine Ausbildung zum Holzkaufmann. Nach dem Tod seines Vaters wurde Prinz Andreas im Jahr 1998 Chef des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha und Vorstand der beiden Sachsen-Coburg Gotha´schen Stiftungen, der Familienstiftung und der Kunststiftung.
Über die Jagd und die guten Beziehungen zu den Schützengesellschaften in den beiden früheren Residenzstädten des Herzogshauses, Coburg und Gotha, hatte Prinz Andreas von jeher eine enge Verbindung zum Schützenwesen. Es erfüllte ihn zeitlebens mit großem Stolz, direkter Nachfahre des DSB-Gründers, Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha, zu sein. Im Jahr 1999 übernahm er in der Coburger Ehrenburg das Protektorat über den Deutschen Schützenbund. Er verstand dies als bewusste Rückbesinnung und Anknüpfung an die freiheitlich liberale Tradition der deutschen Einheitsbewegung, die sein Vorfahre im 19. Jahrhundert auch gegen den Willen seiner adeligen Standesgenossen vertreten hatte. Mit der Übernahme der Schirmherrschaft stiftete Prinz Andreas das Protektoratsabzeichen, dessen höchste Stufe, das Protektorabzeichen in Gold, er bei den Deutschen Schützentagen mit sichtlicher Freude persönlich überreichte.
Seit der Konstituierung der Stiftung Deutscher Schützenbund im Jahr 2000 gehörte Prinz Andreas als Stellvertretender Vorsitzender dem Stiftungsvorstand an. In dieser Funktion brachte er mit seinem großen Erfahrungsschatz und seinem Ideenreichtum die Arbeit der Stiftung besonders auf den Gebieten der Nachwuchsförderung und der Schützentradition entscheidend voran und öffnete viele Türen.
Im Jahr 2003 ließ er den Westflügel von Schloss Callenberg auf seine Kosten umbauen, um dem Deutschen Schützenmuseum eine Heimat zu geben. Dessen Entstehung und Entwicklung begleitete er von Anfang an und noch bis vor wenigen Tagen mit hohem sachverständigen Interesse und vor allem mit liebevoller Zuneigung. Auch in kleinen Momenten abseits des Scheinwerferlichts, am Rande von Schützentagen oder bei Vereinsausflügen ins Schützenmuseum, stand Prinz Andreas - bescheiden und herzlich – jederzeit für eine Begegnung zur Verfügung und gab Schützinnen und Schützen, Kindern und Jugendlichen Erlebnisse, die sie nie vergessen werden.
Unser Protektor war ein Vorbild und Identifikationsfigur ersten Ranges. Prinz Andreas stand für Offenheit, Vielfalt und Integration, für Fairness im Sport und für Menschlichkeit im Umgang miteinander. Er stand für all die traditionellen und modernen Werte des Schützenwesens und des Deutschen Schützenbundes. Er verkörperte ein kulturelles Erbe, auf das wir mit ihm gemeinsam stolz waren und sind.
Die Schützinnen und Schützen in Deutschland verlieren eine großartige Persönlichkeit, einen gradlinigen, treuen Mentor und einen lieben Freund. Der Deutsche Schützenbund wird seinem Protektor Prinz Andreas ein dankbares und bleibendes Andenken bewahren.
